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Projekt 2 - Dammnachsorge

Die Projektgruppe Dammnachsorge am Dienstort Minden überprüft die Standsicherheit der Kanalseitendämme im Zuständigkeitsbereich des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal (WSA MLK/ESK) und führt darüber hinaus eventuell erforderliche Nachsorgemaßnahmen durch.

Die insgesamt zu untersuchenden rund 350 km langen Dammstrecken verteilen sich auf den Mittellandkanal vom Abzweig des Dortmund-Ems-Kanals bei Bergeshövede bis östlich von Haldensleben sowie am Elbe-Seitenkanal von Wolfsburg bis zum Übergang in die Elbe nördlich von Lüneburg.

Untersuchungsgebiet Untersuchungsgebiet Untersuchungsgebiet Dammnachsorge


Veranlassung

Dämme sind Erdbauwerke zur Stützung eines Wasserstandes. Dies beutet, dass der Wasserstand oberhalb des angrenzenden Geländes liegt. Des Weiteren stehen Dämme - anders als Deiche - ständig unter Wasserdruck. Auf Grund dieses Sachverhaltes sind Dämme Bauwerke mit hohen Sicherheitsanforderungen und daher von besonderer Bedeutung für Mensch und Umwelt.

Die Überprüfung der Standsicherheit der zum Teil mehr als 100 Jahre alten Dämme ist notwendig geworden, da im Laufe der letzten Jahre die Sicherheitsanforderungen gestiegen sind. Die ursprüngliche Qualität der Dämme hat sich jedoch über die Jahre nicht verändert.

Mit der Dammnachsorge wird für die bestehenden Dämme die Gewährleistung der Standsicherheit für andere als ursprünglich vorgesehene Belastungen (insbesondere das Versagen von Dichtungselementen) sowie die Anpassung an die weiterentwickelten anerkannten Regeln der Technik verfolgt.

Dammstrecke am Mittellandkanal Dammstrecke am Mittellandkanal Dammstrecke am Mittellandkanal


Für die zielgerichtete und konsequente Abarbeitung dieser fachlich sehr speziellen Aufgabe wurde eigens die Projektgruppe Dammnachsorge eingerichtet. Durch diese Struktur ist gewährleistet, dass alle Dämme von Bramsche am Mittellandkanal bis Lüneburg am Elbe-Seitenkanal nach einem einheitlichen Verfahren, d. h. mit gleichen Qualitätsstandards, bearbeitet werden.

Aufgaben der Projektgruppe

Bestandserfassung

Zu jeder Dammstrecke müssen die zum Teil Jahrzehnte alten Unterlagen zusammengetragen und gesichtet werden. Sie sind dann durch Angaben zum Dammaufbau, der Geometrie, dem Baugrund und Grundwasserständen zu ergänzen.

Baugrunderkundung

Um den aktuellen Bauwerkszustand ermitteln zu können, wird auf der Grundlage der Bestandserfassung ein geotechnisches Erkundungskonzept erstellt. Hierzu wird seitens der Projektgruppe ein Baugrundgutachter eingeschaltet. Durch Fachfirmen werden dann aus den Dämmen und dem Untergrund Bodenproben entnommen, welche anschließend in einem Speziallabor untersucht werden. Die Ergebnisse werden im sogenannten Baugrundgutachten zusammengefasst.

Gutachten zur Überprüfung der Standsicherheit

Da die personelle Kapazität der Projektgruppe nicht für die Begutachtung aller Dammstrecken ausgelegt ist, werden die Gutachten zur Standsicherheit größtenteils an fachlich geeignete Ingenieurbüros vergeben. Die Projektgruppe führt die gesetzlich vorgeschriebenen öffentlichen Vergabeverfahren durch und betreut die beauftragten Büros bei der Erstellung dieser Gutachten. Durch die Projektgruppe werden jedoch auch eigene Standsicherheitsuntersuchungen durchgeführt und Gutachten erstellt.

Böschungsbruch Böschungsbruch Böschungsbruchberechnung Kanalseitendamm


Planung, Ausschreibung und Vergabe von Nachsorgemaßnahmen

Kommen die Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Dämme nicht den aktuellen anerkannten Regeln der Technik genügen, so müssen Sanierungsmaßnahmen, sogenannte Nachsorgemaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Hierzu stellt die Projektgruppe dann die haushaltsrechtlich notwendigen Entwürfe sowie die Vergabeunterlagen auf und führt die öffentlichen Vergabeverfahren durch. Auch die bauliche Abwicklung der Nachsorgemaßnahmen obliegt der Projektgruppe. In einem letzten Schritt erfolgt dann die Aktualisierung des Bestandswerkes.